Neben den grundlegenden Informationen zu jeder Hütte finden Sie auch den Inhalt der darin enthaltenen Informationstabellen.
1- Verwundetenbaracke mit Bunker Diese Baracke für 36 Personen wurde im Mai 1944 errichtet. Der Bunker unterhalb der Baracke gewährte Schutzraum für 28 bettlägerige Verwundete. Die Lüftung des Bunkers erfolgte durch ein Rohrsystem, das diesen unterirdischen Raum an drei Stellen mit dem Ufer des in seiner Nähe fließenden Baches verband. Die Bunkerdecke war durch eine 60 cm starke Sandschicht vom Boden der Baracke getrennt. Durch diese Maßnahme wurde gesichert, dass ein eventueller Brand in der Baracke nicht auf den Bunker übergreifen konnte. Bei der letzten Offensive im März 1945, als feindliche Truppen die Gegend längere Zeit durchstreiften und es sogar zu einem Angriff auf die Schlucht kam, mussten die Verwundeten mehrere Tage in diesem unterirdischen Versteck verbringen.
2 - Isolierstation Die im Mai 1944 errichtete Isolierstation diente der Unterbringung von Verwundeten mit ansteckenden Krankheiten und Sterbenden. Von insgesamt okoliungefähr 600 Verwundeten starben 78 Personen,; die meisten an offenen Wunden von Bauchorganen, gefolgt durch Kopf- und Brustwunden. Am häufigsten und verhängnisvollsten unter den ansteckenden Krankheiten war der Gasbrand – eine gasbildende Gewebeinfektion.
3 - Operationsbaracke Die Baracke wurde Anfang Dezember 1944 aufgestellt. Im Vorraum gab es eine Apotheke und einenein Sterilisierraum. Operationen wurden nur selten ohne Einsatz von Betäubungsmitteln vorgenommen; man verfügte meistens über Ether und sonstige Mittel. Es herrschte Mangel an Antibiotika, Blut und Plasma. Auf ein großes Improvisationstalent musste man auch bei der Desinfektion von Operationswäsche und Instrumenten zurückgreifen.
Für die Versorgung mit Sanitätsmaterialien und Arzneimitteln sorgten Feldverbände, wobei die Hilfe durch geheime Kanäle sogar aus Mailand und Graz kam. Im März 1944 erhielt das Lazarett die erste Sanitätslieferung der Alliierten. Verschiedene Mittel zur Immobilisation verletzter Glieder wurden vom Krankenpfleger Jože Čerin hergestellt.
4 - Ärztezimmer und Verwundetenzimmer Die Baracke wurde im Januar 1944 errichtet. Hier war bis zur Aufstellung der Operationsbaracke das Operationszimmer untergebracht, das zugleich auch als Arbeits- und Wohnraum der Lazarettleiterin diente. Die Baracke verfügte auch über ein Verwundetenzimmer, das für die Frauen bestimmt war, und daher auch die scherzhafte Bezeichnung dieses Zimmers als Kloster. Weil aber die Frauen nicht so zahlenstark waren, lagen im Zimmer auch Männer, darunter der Pilot der US-Luftwaffe Harold C. Adams. Er war einer von den über 100 abgeschossenen alliierten Piloten, die von den slowenischen Partisanen gerettet wurden. In diesem Lazarett wurde nicht nur Adams behandelt, sondern auch etwa 100 verwundete Angehörige anderer Nationen, darunter Italiener, Angehörige verschiedener Nationen aus der ehemaligen Sowjetunion und Jugoslawien, (Russen, Kroaten, Serben ...), sowie einige Franzosen, Polen, Österreicher 5 - Röntgenbaracke Ein Röntgengerät war in Partisanenkrankenhäusern eine wahre Seltenheit. Man errichtete für dieses Gerät im März 1945 eine Sonderbaracke und verkleidete sie im Inneren mit Pappe und schwarzem alliierten Fallschirmstoff. Das Röntgengerät wurde nach dem Krieg aus dem Lazarett verbracht und konnte noch mehrere Jahre hindurch – zuletzt in Vransko – seinem Zweck dienen. 1967 wurde es ins Partisanenlazarett zurückgebracht.
Das Röntgengerät wurde zusammen mit dem Großteil der übrigen authentischen musealen Gegenstände in der Flutkatastrophe im September 2007 vollständig zerstört. In den Baracken werden jetzt ihreseine Repliken und Ersatzgegenstände aus der Zeit ausgestellt, als das Lazarett im Betrieb war. Ausmaß und Folgen dieser verheerenden Flutkatastrophe veranschaulicht die in dieser Baracke ausgestellte Konstruktion mit eingebauten beschädigten Teilen des ehemaligen Röntgengeräts.
6 - Krankentragen-Lager Der Raum unterhalb des Felsüberhanges diente zur Aufbewahrung von Krankentragen, mit denen Verwundete transportiert wurden.
7 - Küche Die Küche war in der Baracke Nr. 8 untergebracht. Im April 1945, unmittelbar vor Kriegsende, wurde eine neue Baracke mit einem kleineren als Speisekammer dienenden Nebenraum aufgestellt. Unterhalb des Felsüberhangs wurde neben der Baracke eine Fleischvorratskammer eingerichtet, denn es war hier sehr kalt. Mit Nahrungsmitteln wurde das Lazarett zunächst aus der näheren Umgebung und später aus dem Vipava-Tal versorgt. Im März 1944 begannen die Alliierten mit ihren Hilfelieferungen. Es gab keinen Nahrungsmangel, außer wenn die Lieferungen durch feindliche Angriffe unterbrochen wurden.
8 - Verwundetenzimmer und Speiseraum Das war die erste Baracke in der Schlucht, die im Dezember 1943 aufgestellt wurde. Sie verfügte über zwei Räume, das Verwundetenzimmer und Küche. Auf dem Dachboden war das Pflegepersonal untergebracht: oberhalb des Verwundetenzimmers die Pfleger und oberhalb der Küche und des Speiseraumes die Pflegerinnen. Das Zimmer bot Platz für 50 Verwundete. Die Ausrüstung – Fenster, Öfen und Stockbetten – wurde aus verlassenen Stützpunkten des italienischen Heeres hierher gebracht.hierhergebracht. 9 - Werkstatt, Lager, Zimmer für verwundete Offiziere und Kommissarszimmer Diese Mehrzweckbaracke wurde im Mai 1944 aufgestellt. In ihr wurden ein Lagerraum für Wäsche mit einer Näherei bzw. Werkstatt, eine Speisekammer, ein Zimmer für drei Verwundete und eine Apotheke eingerichtet. Auf dem Dachboden hatte der Politkommissar seinen Platz. Er war Mitglied der Leitung, verantwortlich vor allem für die politische und moralische Stimmung im Lazarett.
10 - Personalbaracke Beim Errichten von Anlagen, Tragen von Verwundeten und Sanitätsmaterialien sowie bei der Wahrnehmung von Wach- und Verteidigungsaufgaben, in der Küche, Schneiderei, Schreinerei, Wäscherei und bei sonstigen Hilfstätigkeiten war ein opferbereites und zuverlässiges Personal erforderlich, dessen Zahl parallel mit der Verwundetenzahl anstieg. Laut Verzeichnis vom 2. 5. 1945 gab es im Lazarett damals 46 solche Hilfskräfte. Unter die Hilfskräfte wurden auch etliche geheilte Verwundete aufgenommen. Untergebracht waren sie auf den Dachböden der Baracken, bis im September 1944 die sog.sogenannte Arbeiterbaracke aufgestellt wurde, wo der untere Raum für das männliche Personal, insbesondere die Wächter, und der Dachboden für die Krankenpflegerinnen bestimmt waren. 11 - Wäscherei und Bad Die Wäscherei wurde im Oktober 1944 errichtet. Für die saubere Wäsche sorgten drei Wäscherinnen, die zum Waschen das Wasser aus dem Bach verwendeten. Aus der Kaserne in Cerkno wurde eine Badewanne mit Ofen hierher transportiert, so dass man seither auch baden konnte.
12 - Entlausungsfass Die Verlausung war in den Partisaneneinheiten ein prekäres Problem. Deswegen stand vor der Wäscherei ein Fass zur Entlausung, in dem die Kleidungstücke der Verwundeten, die sehr oft stark verlaust ins Lazarett kamen, ausgekocht wurden. Zu diesem Zweck wurde einfach ein Benzinfass eingesetzt.
13 - Versehrtenheim Die Versehrten, die nicht mehr kampffähig waren, wurden im März 1945 in das neu errichtete Versehrtenheim verlegt, das aus zwei Räumen bestand – aus einem Schlafzimmer mit Stockbetten, die aus einem ziemlich entfernten deutschen Stützpunkt stammten, und einem Wohnzimmer, für das die Ausrüstung vom Lazarettsschreiner Jože Vovk hergestellt wurde. Vor dem Heim gab es eine Terrasse zum Sonnenbaden.
Die Versehrten wirkten im kulturellen Leben des Lazaretts sehr aktiv mit. Sie hatten einen Chor, der vom Kulturschaffenden Albin Waingerl – Čriček (Grille) geleitet wurde. Sie schrieben Beiträge für die Wandzeitung, die im Sommer 1944 zu einer literarischen Zeitschrift mit dem Titel Bolniški list (Krankenblatt) umgewandelt wurde. Čriček hielt für die Behinderten auch verschiedene Vorträge. Es wurden häufig auch Feiern und Kundgebungen mit politischen Reden, Gesängen, Rezitationen und Sketchen veranstaltet. Die Kampflieder wirken oft moralhebend und sie verliehen die Hoffnung, dass die Freiheit nicht mehr weit ist. Die lang erwartete Freiheit kam für sie am 5. Mai 1945.
14 - Wasserspeicher Das Wasser zum Trinken und Kochen wurde zunächst aus dem Wildbach geschöpft. Weil das Wasser nach Gewittern häufig trüb und mit Sand versetzt war, errichtete man Ende Februar oder Anfang März 1944 eine Wasserleitung. Das Trinkwasser wurde in zwei Holzfässern mit einem Fassungsvermögen von 500 l gespeichert, die unterhalb der Quelle im Nordteil der Schlucht aufgestellt waren. Aus der verlassenen italienischen Kaserne in Cerkno wurden Wasserleitungsrohre und Becken geholt. Die Wasserleitung wurde in das Bad, die Küche, das Ärztezimmer und die Operationsbaracke verlegt.
15 - Wasserkraftwerk Ende Februar 1944 begann man im Lazarett ein Kraftwerk zu planen. Mit dem Bau wurde Ivan Goljat beauftragt. Es wurde ein Betondamm errichtet, aber Frühlingsgewitter im Mai und Juni bereiteten erhebliche Schwierigkeiten. Das erforderliche Material – Drähte, Schalter, Isolatoren – wurden aus der Kaserne in Cerkno und manches auch aus dem stillgelegten Kupferbergwerk oberhalb von Planina geholt. Das Kraftwerk wurde am 10. Juni 1944 in Probebetrieb genommen. In der Baracke wurde eine Wasserturbine mit dem zugehörigen Gleichstromgenerator aufgestellt. Der erzeugte Gleichstrom wurde zur Beleuchtung verwendet. Das Röntgengerät konnte erst nach der Beschaffung eines Benzinmotors mit Wechselstromgenerator eingesetzt werden.
16 - Schweinestall Nahrungsreste konnten nicht an die nahen Bauern vergeben werden und wurden daher an zwei im Lazarett gehaltene Schweine verfüttert. Der Schweinestall wurde hinter der Baracke Nr. 9 errichtet. 17 - Obere Brücke Der Bau der Brücke etwa 12 m oberhalb des Bachbettes war mit den Vorbereitungen auf die Errichtung von zwei neuen Baracken im schwer zugänglichen Nordteil der Schlucht verbunden. Die Baracken wurden zwar errichtet, aber schon nach dem ersten Angriff auf die Schlucht im April 1944 abgerissen. Die Brücke blieb bestehen, denn sie ermöglichte den Zugang zum Verwundetenbunker.
18 - Verwundetenbunker Der wahrscheinlich im März 1944 errichtete Schutzbunker diente zugleich auch als Verteidigungsbunker. Der Bunker bot Platz für 16 Verwundete. Der Eingang zum Bunker war durch eine Doppelholzwand geschlossen. Der etwa einen halben Meter breite Zwischenraum wurde mit Sand ausgefüllt, um Kugeln aufzuhalten. In die Wand wurden Schießscharten eingebaut, die Wand mit einem Flecktarnanstrich versehen und mit Moos und Zweigen bedeckt.
19 - Verwundetenbunker Im Felshang des Mali Njivč, etwa 30 m oberhalb der Ärztezimmer, wurde im März oder April 1944 noch ein Schutzbunker für Verwundete errichtet. Darin stellte man Stockbetten für 26 Verwundete auf. Der Bunker ist heute nicht mehr zugänglich.
20 - Sanitäranlage Die Sanitäranlage ist wahrscheinlich im Januar 1944 errichtet worden. Es war sehr schwer, für sie einen geeigneten Platz zu finden, denn sie musste von der künftigen Operationsbaracke genug entfernt liegen.
21 - Springbrunnen Im Mai 1944 wurden in der Schlucht eilig neue Baracken aufgestellt. Bei ihrer Rückkehr ins Lazarett nach einer zweitägigen Abwesenheit erblickte die Ärztin Franja erstaunt im Sandhof einen fünfzackigen Stern aus Moos und mit einem aus der Dusche errichteten Springbrunnen in seiner Mitte. Die Verwundeten und das Personal freuten sich wie Kinder darüber. Für ihre Erfindungsgabe ernteten sie Lob, aber auch Tadel. Den Stern mussten sie beseitigen, denn der Feind hätte ihn aus der Luft bemerken können, der Springbrunnen blieb aber bestehen.
22 - Verteidigungsbunker Der erste Verteidigungsbunker wurde im Februar 1944 errichtet. Sie nutzten die natürliche Felshöhle über der Schlucht. Der Eingang war mit einer doppelten Holzschalung befestigt, die mit Sand und Steinen gefüllt war. Der Zugang zum Bunker war nur mit Hilfe einer 3 m langen Leiter möglich. 1- Verwundetenbaracke mit Bunker Diese Baracke für 36 Personen wurde im Mai 1944 errichtet. Der Bunker unterhalb der Baracke gewährte Schutzraum für 28 bettlägerige Verwundete. Die Lüftung des Bunkers erfolgte durch ein Rohrsystem, das diesen unterirdischen Raum an drei Stellen mit dem Ufer des in seiner Nähe fließenden Baches verband. Die Bunkerdecke war durch eine 60 cm starke Sandschicht vom Boden der Baracke getrennt. Durch diese Maßnahme wurde gesichert, dass ein eventueller Brand in der Baracke nicht auf den Bunker übergreifen konnte. Bei der letzten Offensive im März 1945, als feindliche Truppen die Gegend längere Zeit durchstreiften und es sogar zu einem Angriff auf die Schlucht kam, mussten die Verwundeten mehrere Tage in diesem unterirdischen Versteck verbringen.
Eingang zum Bunker „Kurz bevor dunkel wurde, begann der Angriff. Es krachte und knallte mehr als eine halbe Stunde. Als alles wieder ruhig wurde, ging ich zu den Bunkern, um zu sehen, ob irgendeiner von den Verwundeten meine Hilfe braucht. Durch ein Rohr teilte mir der Sanitäter Jožko aus dem Bunker unter der Baracke mit, dass der Verwundete Gino starke Blähungen hat. Der Verwundete hatte das Gefühl, dass sein Bauch explodieren wird. Der Ausgang aus dem Bunker konnte nicht geöffnet werden und ich fragte Jožko, ob er Schere und Skalpell hat. Er bejahte. Ich gab ihm Anweisungen für den Eingriff. Ich wartete im Bachbett neben der Öffnung des Ventilationsrohres, was mir Jožko aus dem Bunker mitteilen wird. Zum Glück begann sich der Verwundete besser zu fühlen.“ (Franci Derganc, Chirurg) Partisanensanitäter „Natürlich wurden die Verbände bei jedem Verwundeten jeden Tag gewechselt. Beim Verbandwechsel wirkten immer alle Sanitäter bei. Dabei wurde die bereits eingelaufene Reihenfolge eingehalten: Jože entfernte den Verband, die Ärztin untersuchte und reinigte die Wunde, Lida und ich reichten ihr Wattebäusche und Instrumente und Danilo legte dann wieder einen neuen Verband an. Während dieser Arbeit herrschte im Raum lautlose Stille. Neben Operationen war das die wichtigste Verrichtung, weil die verwundeten Kämpfer wussten, dass die Heilung ihrer schlimmen Wunden davon abhängig ist. Nach dem Verbandwechsel tat eine Zigarette uns allen wohl.“ (Pavla Leban, Sanitäterin) Die Umsorgung der Verwundeten und Kranken war größtenteils auf den Schultern der Sanitäter. Fachlich befähigt waren sie bei der Arbeit selbst und durch zwei Kurse, die im Krankenhaus organisiert wurden. Den ersten Kurs, der von den Ärzten Franci Derganc und Franja Bojc Bidovec geleitet wurde, absolvierten neun Sanitäter und Sanitäterinnen und den nächsten noch fünf. Als einzige besuchte die Hauptsanitäterin Lidija Zlatoper früher die medizinische Mittelschule in Gorizia und beendete bis zum Anfang des Kriegs zwei Klassen. 2 - Isolierstation Die im Mai 1944 errichtete Isolierstation diente der Unterbringung von Verwundeten mit ansteckenden Krankheiten und Sterbenden. Von insgesamt okoliungefähr 600 Verwundeten starben 78 Personen,; die meisten an offenen Wunden von Bauchorganen, gefolgt durch Kopf- und Brustwunden. Am häufigsten und verhängnisvollsten unter den ansteckenden Krankheiten war der Gasbrand – eine gasbildende Gewebeinfektion.
Krankenblatt für den Verwundeten „Im Oktober 1944 wurde ein Kranker mit abdominalem Typhus ins Krankenhaus aufgenommen. Das war der einzige solche Fall in der ganzen Geschichte des Krankenhauses Franja. Der Kranke wurde im Isolierraum untergebracht. Sein Leiden, insbesondere in der letzten Nach vor dem Tod, kann nicht beschrieben werden. Ich hatte Bereitschaftsdienst. Als ich zu ihm kam, phantasierte er bereits stark im Fieber und er war in Schweiß gebadet. Ich berichtete der Ärztin über den Zustand des Kranken, doch sie hatte nichts, womit sie ihm helfen konnte.“ (Franc Šmid – Vinotok, Sanitäter) 3 - Operationsbaracke Die Baracke wurde Anfang Dezember 1944 aufgestellt. Im Vorraum gab es eine Apotheke und einenein Sterilisierraum. Operationen wurden nur selten ohne Einsatz von Betäubungsmitteln vorgenommen; man verfügte meistens über Ether und sonstige Mittel. Es herrschte Mangel an Antibiotika, Blut und Plasma. Auf ein großes Improvisationstalent musste man auch bei der Desinfektion von Operationswäsche und Instrumenten zurückgreifen.
Für die Versorgung mit Sanitätsmaterialien und Arzneimitteln sorgten Feldverbände, wobei die Hilfe durch geheime Kanäle sogar aus Mailand und Graz kam. Im März 1944 erhielt das Lazarett die erste Sanitätslieferung der Alliierten. Verschiedene Mittel zur Immobilisation verletzter Glieder wurden vom Krankenpfleger Jože Čerin hergestellt.
Apotheke „Dabei standen uns Feldorganisationen hilfreich zur Seite. Bei jeder Sammelaktion für das Krankenhaus war in Paketen auch Verbandmaterial. Die in Apotheken gekauften Päckchen waren sehr selten, weil der Kauf von Arzneimitteln durch Besatzer und ihre Komplizen kontrolliert wurde. Die ins Krankenhaus gesandten Verbände wurden größtenteils aus alten Betttüchern, Windeln und Leinen ausgearbeitet. Alles war sorgfältig gewaschen, gesäumt und samt einem Brief auf den Meldepunkt zugestellt oder durch eine Kurierverbindung zugesandt.“ (Franja Bojc Bidovec, Ärztin) Operationen-Protokoll des chirurgischen Teams des IX. Korpses „Der Arzt Dr. Bogdan Brecelj untersuchte mich bald nach meiner Ankunft ins Krankenhaus. Es wurde mir gesagt, ich werde operiert und ich soll mich darauf vorbereiten. Ich wurde gefragt, ob ich Alkohol gewohnt sei. Ich sagte, ich bin es nicht. Man brachte mir eine Flasche Branntwein, wahrscheinlich Pflaumenschnaps und es wurde mir gesagt, ich soll gleich aus der Flasche trinken, solange ich kann. Und ich trank wirklich, soviel ich nur konnte, weil mir ganz klar war, was mich erwartete. Ich zitterte am ganzen Körper, als ich mich zwang, dieses ungewohnte Getränk hinunterzugießen. Ich wurde allmählich hölzern, unempfindlich, in meinem Kopf wurde alles durcheinander, alles tanzte vor meinen Augen …“ (Dušan Furlan, Verwundeter) 4 - Ärztezimmer und Verwundetenzimmer Die Baracke wurde im Januar 1944 errichtet. Hier war bis zur Aufstellung der Operationsbaracke das Operationszimmer untergebracht, das zugleich auch als Arbeits- und Wohnraum der Lazarettleiterin diente. Die Baracke verfügte auch über ein Verwundetenzimmer, das für die Frauen bestimmt war, und daher auch die scherzhafte Bezeichnung dieses Zimmers als Kloster. Weil aber die Frauen nicht so zahlenstark waren, lagen im Zimmer auch Männer, darunter der Pilot der US-Luftwaffe Harold C. Adams. Er war einer von den über 100 abgeschossenen alliierten Piloten, die von den slowenischen Partisanen gerettet wurden. In diesem Lazarett wurde nicht nur Adams behandelt, sondern auch etwa 100 verwundete Angehörige anderer Nationen, darunter Italiener, Angehörige verschiedener Nationen aus der ehemaligen Sowjetunion und Jugoslawien, (Russen, Kroaten, Serben ...), sowie einige Franzosen, Polen, Österreicher Viktor Volčjak Er wurde in einer Arbeiterfamilie in Virmaše bei Škofja Loka geboren. Medizin studierte er in Ljubljana und in Zagreb. Zunächst arbeitete er in Ptuj und eröffnete dann seine Arztpraxis in Žiri. Noch bevor er zu Partisanen ging, half er gelegentlich den Verwundeten. Im November 1943 errichtete er mit seinen Mitarbeitern dieses Partisanenkrankenhaus in der Schlucht Pasice in Dolenji Novaki und wurde sein erster Verwalter. Von dort wurde er auf die Stelle des Leiters der Sanitätsabteilung des 9. Korpses versetzt. Später organisierte er den Gesundheitsdienst in Brda. In der Nachkriegszeit arbeitete er in Ljubljana, Beograd, Zagreb und dann wieder in Ljubljana. Er wurde zum Facharzt für innere Medizin und promovierte in Militärgesundheitswesen. Zudem befasste er sich auch mit der Geschichte des Gesundheitswesens der Partisanen und schrieb auch mehrere Beiträge auf dieses Thema. Franja Bojc Bidovec Sie wurde in einer Bauernfamilie in Nemška vas in der Nähe von Ribnica na Dolenjskem geboren. In Ljubljana besuchte sie das Gymnasium und entschied sich nach dem Abitur für den Arztberuf. Sie studierte in Ljubljana, Beograd und Zagreb. Als Ärztin arbeitete sie in Bohinjska Bistrica und in Ribnica. Wegen ihrer Zusammenarbeit mit der Befreiungsbewegung wurde sie mehrmals im Gefängnis. Vom Januar 1944 bis zum Ende des Kriegs leitete sie dieses Partisanenkrankenhaus, das bereits während des Kriegs ihren Namen trug. Nach dem Krieg, bis zum Jahr 1946, arbeitete sie in Militärkrankenhäusern in Gorizia, Triest und in Ljubljana und später in den Kliniken für Gynäkologie und Geburtshilfe in Beograd und Ljubljana. Harold Adams Harold C. Adams war Pilot der amerikanischen Luftwaffe. Sein Flugzeug wurde im Februar 1944 abgeschossen. Beim Aufsprung auf der Hochebene Šentviška planota verletzte er sich am Fuß und wurde deswegen ins Krankenhaus gebracht. Während der Heilung lag er in dieser Baracke. Auf der mit Papier belegten Wand, an der sein Bett stand, verzeichnete er mit einem Kreuzchen jeden im Krankenhaus verbrachten Tag. Nach dem Krieg schickte Danilo Šuligoj, der Sanitäter, der mit Harold C. Adams auch in der Nachkriegszeit im Kontakt blieb, dieses mit Kreuzchen beschriebenes Stückchen Papier ihm zur Erinnerung an das Krankenhaus zu. Cory Adams, Harolds Sohn, übergab es vor einigen Jahren dem Museum. 5 - Röntgenbaracke Ein Röntgengerät war in Partisanenkrankenhäusern eine wahre Seltenheit. Man errichtete für dieses Gerät im März 1945 eine Sonderbaracke und verkleidete sie im Inneren mit Pappe und schwarzem alliierten Fallschirmstoff. Das Röntgengerät wurde nach dem Krieg aus dem Lazarett verbracht und konnte noch mehrere Jahre hindurch – zuletzt in Vransko – seinem Zweck dienen. 1967 wurde es ins Partisanenlazarett zurückgebracht.
Das Röntgengerät wurde zusammen mit dem Großteil der übrigen authentischen musealen Gegenstände in der Flutkatastrophe im September 2007 vollständig zerstört. In den Baracken werden jetzt ihreseine Repliken und Ersatzgegenstände aus der Zeit ausgestellt, als das Lazarett im Betrieb war. Ausmaß und Folgen dieser verheerenden Flutkatastrophe veranschaulicht die in dieser Baracke ausgestellte Konstruktion mit eingebauten beschädigten Teilen des ehemaligen Röntgengeräts.
Röntgen „Die größte Erwerbung im März 1945 war das wunderbare Röntgengerät, das wir aus Žiri vom verstorbenen Arzt Dr. Demšar bekamen. Für das Röntgengerät errichteten wir einen echten Palast, 4 x 3 m groß, verkleidet mit Pappe und schwarzem Fallschirm. Wir begannen sofort das Gerät zu verwenden, weil es bereits in unzähligen schwierigen Situationen unser großer Wunsch war, eines zu haben.“ (Franja Bojc Bidovec, Ärztin) 6 - Krankentragen-Lager Der Raum unterhalb des Felsüberhanges diente zur Aufbewahrung von Krankentragen, mit denen Verwundete transportiert wurden.
Krankentragen-Lager, Juni 1945 7 - Küche Die Küche war in der Baracke Nr. 8 untergebracht. Im April 1945, unmittelbar vor Kriegsende, wurde eine neue Baracke mit einem kleineren als Speisekammer dienenden Nebenraum aufgestellt. Unterhalb des Felsüberhangs wurde neben der Baracke eine Fleischvorratskammer eingerichtet, denn es war hier sehr kalt. Mit Nahrungsmitteln wurde das Lazarett zunächst aus der näheren Umgebung und später aus dem Vipava-Tal versorgt. Im März 1944 begannen die Alliierten mit ihren Hilfelieferungen. Es gab keinen Nahrungsmangel, außer wenn die Lieferungen durch feindliche Angriffe unterbrochen wurden.
Nie ein leerer Topf „Aufgrund verschiedener Zuströme der Lebensmittel hatten wir fast die ganze Zeit drei warme Mahlzeiten am Tag. Nur in den Wintermonaten war die Ernährung eher eintönig, meistens die für die Region Primorsko typische Suppe „mineštron“. Während der letzten Attacke, als keine Zustellung möglich war, wurde das Essen nur einmal am Tag gekocht, und zwar nur in der Nacht. Dazu wurden trockene Lebensmittel gegessen, die vor der Attacke in die Bunker gebracht wurden.“ (Franja Bojc Bidovec, Ärztin) 8 - Verwundetenzimmer und Speiseraum Das war die erste Baracke in der Schlucht, die im Dezember 1943 aufgestellt wurde. Sie verfügte über zwei Räume, das Verwundetenzimmer und Küche. Auf dem Dachboden war das Pflegepersonal untergebracht: oberhalb des Verwundetenzimmers die Pfleger und oberhalb der Küche und des Speiseraumes die Pflegerinnen. Das Zimmer bot Platz für 50 Verwundete. Die Ausrüstung – Fenster, Öfen und Stockbetten – wurde aus verlassenen Stützpunkten des italienischen Heeres hierher gebracht.hierhergebracht. Bau des Stützpunktes „Der Pfad, auf dem die erforderlichen Materialien bis zum vorgesehenen Standort getragen werden mussten, war sehr anspruchsvoll. Der Weg ging auf und ab über die Felsen und am Rand der schwindelerregenden Tiefen. Dabei versuchten wir, die gefährlichsten Abgründe umzugehen. Außerdem waren wir besser gewohnt, Waffe zu tragen und nicht Bretter. Als unser Kleinmut vom Kameraden Volčjak gemerkt wurde, nahm er uns zum Vorbild ein paar Bretter auf seine Schultern und stürmte mit dieser Bürde los – allen oben erwähnten Hindernissen und gefährlichen Stellen zum Trotz. Wir sammelten all unseren Mut und folgten ihm, weil wir nicht weniger ambitioniert sein wollten.“ (Ivan Goljat, militärischer Anführer) Abteilungen des Krankenhauses Franja Neben dem zentralen Krankenhaus in der Schlucht Pasice, die auch Abteilung B genannt wurde, wurden noch 10 kleinere Krankenhausabteilungen errichtet, die unter die Verwaltung der Zentrale fielen. In diesen Abteilungen wurden rund 300 leichtere Verwundete behandelt. Die medizinische Arbeit in diesen Abteilungen führten Sanitäter aus, nur in der Abteilung Pokljuka auf Jelovica war auch der Arzt Antonio Ciccarelli tätig. „Die Ärztin Franja besuchte unsere Abteilung oft. Jedes Mal untersuchte sie die Wunden und sie verlieh den Verwundeten Mut und Hoffnung, so dass sie ihr Leid dann leichter ertrugen. Obwohl die Bedingungen im Krankenhaus nicht im Entferntesten mit denen in den heutigen sterilen Kliniken zu vergleichen waren, eiterten die Wunden nicht und sie verheilten auch schnell. In unsere Abteilung kamen die Verwundeten aus dem zentralen Krankenhaus (aus der Schlucht), die die ärztliche Hilfe nicht mehr brauchten.“ (Alojz Plesničar – Gigi, Sanitäter in der Abteilung A) Rudi Katrašnik - Gašper „Gašper war der Erste, dem ich die Pläne für die Errichtung des Krankenhauses aufdeckte, weil er mein Vertrauen hatte. Jedes Mal, wenn ich seine himmelblauen Augen, sein Kinderlächeln und seine stramme Figur sah, dachte ich daran, dass es mir mit einem solchen Kameraden gelingen würde, jede Bewährungsprobe, sogar die schlimmsten, zu bestehen und zu meistern. Er war der erste Sanitäter in der Schlucht, später arbeitete er auf dem Meldepunkt, der im April 1944 vom deutschen Besatzer entdeckt wurde. Als Gašper den letzten Verwundeten retten wollte, traf ihn auf der Türschwelle der Mühle die Kugel des Feindes. Die Tür des Todes öffnete und schloss sich so schnell hinter Gašper, dass er uns gar nichts übermitteln konnte; mit seinem Opfer schuldigte er noch heute alle Gewalttäter dieser Welt an.“ (Viktor Volčjak, Arzt) Meldepunkte stellten die Vorhut der Partisanenkrankenhäuser dar. Das Krankenhaus Franja hatte mehrere Meldepunkte, die auch gewechselt wurden. Die bekanntesten waren auf den Bauernhöfen in Podnjivč, in Log, bei Cmilk und in der Praprotniks Mühle am Bach Črna, wo Rudi Katrašnik – Gašper arbeitete. Die medizinische Arbeit auf Meldepunkten wurde anspruchsvoll und verantwortungsvoll und musste von den Sanitätern selbständig ausgeführt werden. Der Sanitäter musste selbständig beurteilen können, wohin die Verwundeten zur weiteren Behandlung gesandt werden sollten. Die schwerverletzten wurden in das zentrale Krankenhaus, die leichtverletzten in eine kleinere Abteilung gebracht und die restlichen Verwundeten blieben mit dem Sanitäter auf dem Meldepunkt. 9 - Werkstatt, Lager, Zimmer für verwundete Offiziere und Kommissarszimmer Diese Mehrzweckbaracke wurde im Mai 1944 aufgestellt. In ihr wurden ein Lagerraum für Wäsche mit einer Näherei bzw. Werkstatt, eine Speisekammer, ein Zimmer für drei Verwundete und eine Apotheke eingerichtet. Auf dem Dachboden hatte der Politkommissar seinen Platz. Er war Mitglied der Leitung, verantwortlich vor allem für die politische und moralische Stimmung im Lazarett.
Fälschlich bezichtigt „Golgatha begann im Juli, als ich von Abteilung zur Abteilung geführt wurde, vom Bett zum Bett und man die Verwundeten aufforderte, alles zu sagen, was sie mir vorzuwerfen hatten, sowie alle meine Fehler aufzuzählen. Von jedem Bett sahen mich zwei erstaunte Augen an. Die Verwundeten waren verblüfft, verwirrt, erschrocken. Sie waren sich der Fürsorge bewusst, die ich ihnen widmete und sie antworteten jeder nach seinem Gewissen.“ (Franja Bojc Bidovec, Ärztin) In der Geschichte des Partisanenkrankenhauses Franja gab es auch eine Erfahrung, von der insbesondere zwei Ärzte, Viktor Volčjak und Franja Bojc Bidovec geprägt wurden. Auf der Grundlage der Beschwerden einiger einflussreichen Verwundeten und des Kommissars des Krankenhauses wurde im Juli 1944 beim Höheren Militärgericht des 9. Korpses ein Strafprozess gegen die erwähnten zwei Ärzte eingeleitet. Es wurde ihnen eine nicht kameradschaftliche Beziehung mit dem Personal und Verwundeten sowie die Nachlässigkeit bei der Ausführung ihrer Aufgaben vorgeworfen. Zudem wurden sie der Herabwürdigung der Alliiertenfahne beschuldigt. Der Prozess endete im September 1944 mit dem Beschluss des Generalanwalts beim Vorstand des Nationales Befreiungskomitee (damalige Regierung), dass die strafrechtliche Verfolgung der Verdächtigten nicht begründet und somit auch die Anklage nicht zulässig ist. Volles Lebensmittellager „Unser Lebensmittellager wurde im März 1944, als die Alliierten dem 9. Korps beträchtlich zu helfen begannen, bis oben gefüllt. Während einiger Nächte wurden die Lebensmittel mit LKWs bis Log transportiert, dort durch unser Personal auf Bauernwagen umgeladen und nach Podnjivč gefahren und von dort auf dem Rücken ins Krankenhaus getragen.“ (Franja Bojc Bidovec, Ärztin) Zunächst wurde das Krankenhaus mit Lebensmitteln durch die Mitglieder der Nationalbefreiungsausschüsse – Volksbehörden – in Novaki und Cerkno versorgt. Als dann die Anzahl der Verwundeten und des Personals stark erhöht wurde, erhielt das Krankenhaus die Lebensmittel mit Hilfe besonderer Versorgungseinheiten des Partisanenmilitärs aus dem Vipava-Tal. Im März 1944 begann die Hilfe der Alliierten zu kommen. Zu Feiertagen erinnerten sich an die Verwundeten auch die Menschen aus der Region Primorsko und schickten durch Kuriere zahlreiche Pakete mit Lebensmitteln und Leckerbissen. Für alle Lebensmittelpakete, die von verschiedenen Ausschüssen und Organisationen gesammelt und ins Krankenhaus gesandt wurden, bedankte sich die Verwaltung des Krankenhauses in jedem Einzelfall schriftlich. Sie überlebte das hochwasser Die im Juni 1944 errichtete Mehrzweckbaracke überlebte als die einzige das Hochwasser im September 2007 und ist zugleich ebenso die einzige Baracke, in der noch einige originale Konstruktionselemente eingebaut sind. Die Baracken aus Holz, die während des Kriegs als Notunterkunft errichtet wurden, mussten in den Jahrzehnten nach dem Krieg ständig renoviert werden. Die hohe Luftfeuchtigkeit in der Schlucht förderte nämlich den Verfall des Holzes und es kamen außerdem auch verschiedene Beschädigungen dazu. 10 - Personalbaracke Beim Errichten von Anlagen, Tragen von Verwundeten und Sanitätsmaterialien sowie bei der Wahrnehmung von Wach- und Verteidigungsaufgaben, in der Küche, Schneiderei, Schreinerei, Wäscherei und bei sonstigen Hilfstätigkeiten war ein opferbereites und zuverlässiges Personal erforderlich, dessen Zahl parallel mit der Verwundetenzahl anstieg. Laut Verzeichnis vom 2. 5. 1945 gab es im Lazarett damals 46 solche Hilfskräfte. Unter die Hilfskräfte wurden auch etliche geheilte Verwundete aufgenommen. Untergebracht waren sie auf den Dachböden der Baracken, bis im September 1944 die sog.sogenannte Arbeiterbaracke aufgestellt wurde, wo der untere Raum für das männliche Personal, insbesondere die Wächter, und der Dachboden für die Krankenpflegerinnen bestimmt waren. Schuhmacher Alois „Ins Krankenhaus kam ein rund fünfzig Jahre alter Österreicher mit dem Namen Alois Trummel. Er war ehemaliger deutscher Soldat, der zu Partisanen kam. Hinten auf dem Hals hatte er mindestens zwanzig große Geschwüre. Das schmerzte ihn sehr, deswegen klagte er oft: „Schmerzen, Schmerzen.“ Slowenisch sprechen konnte er nicht. Als er wieder gesund wurde, blieb er im Krankenhaus als Schuster.“ (Franc Šmid – Vinotok, Sanitäter) 11 - Wäscherei und Bad Die Wäscherei wurde im Oktober 1944 errichtet. Für die saubere Wäsche sorgten drei Wäscherinnen, die zum Waschen das Wasser aus dem Bach verwendeten. Aus der Kaserne in Cerkno wurde eine Badewanne mit Ofen hierher transportiert, so dass man seither auch baden konnte.
12 - Entlausungsfass Die Verlausung war in den Partisaneneinheiten ein prekäres Problem. Deswegen stand vor der Wäscherei ein Fass zur Entlausung, in dem die Kleidungstücke der Verwundeten, die sehr oft stark verlaust ins Lazarett kamen, ausgekocht wurden. Zu diesem Zweck wurde einfach ein Benzinfass eingesetzt.
„Das Leben im Krankenhaus war schön, die Arbeit wurde organisiert, jeder hatte seine Pflichten. Die Sanitäter sorgten für die Verwundete Tag und Nacht, den Wäscherinnen mangelte an Arbeit den ganzen Tag nicht. Die anderen waren wir gleichzeitig Träger und Wächter, mir wurde noch die Aufgabe der Desinfektion der Bekleidung der Verwundeten zugeteilt. Auch diese Arbeit war wichtig und verantwortlich, weil sonst sehr schnell das ganze Krankenhaus von Läusen befallen würde. Die wichtigste Anlage für die Ausführung meiner Arbeit war das Entlausungsfass, bei dem es sich aber natürlich nicht um eine echte, gekaufte Anlage handelte, sondern wurde das Fass von unseren vielseitigen Kammeraden aus einem einfachen Benzinfass gefertigt.“ (Božo Benedik, Wächter) 13 - Versehrtenheim Die Versehrten, die nicht mehr kampffähig waren, wurden im März 1945 in das neu errichtete Versehrtenheim verlegt, das aus zwei Räumen bestand – aus einem Schlafzimmer mit Stockbetten, die aus einem ziemlich entfernten deutschen Stützpunkt stammten, und einem Wohnzimmer, für das die Ausrüstung vom Lazarettsschreiner Jože Vovk hergestellt wurde. Vor dem Heim gab es eine Terrasse zum Sonnenbaden.
Die Versehrten wirkten im kulturellen Leben des Lazaretts sehr aktiv mit. Sie hatten einen Chor, der vom Kulturschaffenden Albin Waingerl – Čriček (Grille) geleitet wurde. Sie schrieben Beiträge für die Wandzeitung, die im Sommer 1944 zu einer literarischen Zeitschrift mit dem Titel Bolniški list (Krankenblatt) umgewandelt wurde. Čriček hielt für die Behinderten auch verschiedene Vorträge. Es wurden häufig auch Feiern und Kundgebungen mit politischen Reden, Gesängen, Rezitationen und Sketchen veranstaltet. Die Kampflieder wirken oft moralhebend und sie verliehen die Hoffnung, dass die Freiheit nicht mehr weit ist. Die lang erwartete Freiheit kam für sie am 5. Mai 1945.
Evakuierung nach Süditalien „Anfang August 1944 sammelte der Arzt Franc Podkoritnik – Očka schwerverletzte Verwundete, die keinen Militärdienst mehr leisten konnten, konnten aber eine längere Reise überstehen, ohne eine ernsthafte ärztliche Hilfe zu brauchen. Wir, 31 Verwundete, versammelten uns bereits in aller Frühe und es wurde uns mitgeteilt, dass wir für den Transport nach Süditalien, in die Krankenhäuser der Alliierten, bestimmt sind. Wir verabschiedeten uns von den Kameraden, die nicht mit uns gehen konnten und begaben uns auf den Weg ins Tal.“ (Andrej Fon – Slavko, Verwundeter) Die langdauernde Feindoffensive im Sommer 1944 stellte eine immer größere Gefahr für die Partisaneneinheiten, den Etappendienst und noch besonders für die Partisanenkrankenhäuser auf dem Gebiet des 9. Korpses dar. Deswegen führten die Korpseinheiten im August in der Vereinbarung mit dem Hauptquartier slowenischer Partisanenarmee die Evakuierung der Verwundeten aus den Regionen Primorsko und Gorenjsko in die Region Notranjsko. Von dort wurden die Verwundeten mit Flugzeugen nach Süditalien transportiert. Die Evakuierung der Verwundeten nach Süditalien stellte die von den Alliierten geleistete Hilfe der Nationalbefreiungsbewegung dar. Aus den Partisanenkrankenhäusern Franja und Pavla wurden rund 80 Verwundete evakuiert. Die Aktion war sorgfältig durchdacht und organisiert. Bei der Rettung der Verwundeten wirkten fünf Brigaden mit rund 3000 Kämpfern mit. Meetings und Feier „Die Meeting-Tage waren im Krankenhaus unsere Feiertage. Vor jedem Meeting wurde viel darüber gesprochen! Wer wird spielen? Was wird gespielt? Was wird gesungen? Und wie viel Lernen gab es vor den Meetings. Die Köchin Anica stand vor dem Kochherd in der Küche – in einer Hand der Kochlöffel in der anderen der Text ihrer Rolle. Jože trug einen Verwundeten und übte in Gedanken oder sogar laut seine Deklamation.“ (Albin Weingerl – Čriček, Kulturanimateur) Unter Versehrten „Wir lagen in Baracken. Am schwierigsten war es, als die Sonne unterging und die Abenddämmerung anbrach. Zu jener Stunde erklang fast jeden Abend ein Kampflied mit der Gitarren- oder Harmonika-Begleitung. Alle, auch die schwierigsten Verwundeten sangen trotz den schmerzenden Wunden. Das war ein wichtiger Bestandteil der Heilung, der uns die Kraft verlieh, mit Vertrauen in die Zukunft zu blicken. Im Versehrtenheim, das im Jahr 1945 für uns errichtet wurde, hatten wir schöne neue Betten, große Fenster im Schlafzimmer und außerdem noch ein Sonderzimmer fürs Studium und für die Zerstreuung.“ (Ivan Flajs, Verwundeter) 14 - Wasserspeicher Das Wasser zum Trinken und Kochen wurde zunächst aus dem Wildbach geschöpft. Weil das Wasser nach Gewittern häufig trüb und mit Sand versetzt war, errichtete man Ende Februar oder Anfang März 1944 eine Wasserleitung. Das Trinkwasser wurde in zwei Holzfässern mit einem Fassungsvermögen von 500 l gespeichert, die unterhalb der Quelle im Nordteil der Schlucht aufgestellt waren. Aus der verlassenen italienischen Kaserne in Cerkno wurden Wasserleitungsrohre und Becken geholt. Die Wasserleitung wurde in das Bad, die Küche, das Ärztezimmer und die Operationsbaracke verlegt.
15 - Wasserkraftwerk Ende Februar 1944 begann man im Lazarett ein Kraftwerk zu planen. Mit dem Bau wurde Ivan Goljat beauftragt. Es wurde ein Betondamm errichtet, aber Frühlingsgewitter im Mai und Juni bereiteten erhebliche Schwierigkeiten. Das erforderliche Material – Drähte, Schalter, Isolatoren – wurden aus der Kaserne in Cerkno und manches auch aus dem stillgelegten Kupferbergwerk oberhalb von Planina geholt. Das Kraftwerk wurde am 10. Juni 1944 in Probebetrieb genommen. In der Baracke wurde eine Wasserturbine mit dem zugehörigen Gleichstromgenerator aufgestellt. Der erzeugte Gleichstrom wurde zur Beleuchtung verwendet. Das Röntgengerät konnte erst nach der Beschaffung eines Benzinmotors mit Wechselstromgenerator eingesetzt werden.
16 - Schweinestall Nahrungsreste konnten nicht an die nahen Bauern vergeben werden und wurden daher an zwei im Lazarett gehaltene Schweine verfüttert. Der Schweinestall wurde hinter der Baracke Nr. 9 errichtet. 17 - Obere Brücke Der Bau der Brücke etwa 12 m oberhalb des Bachbettes war mit den Vorbereitungen auf die Errichtung von zwei neuen Baracken im schwer zugänglichen Nordteil der Schlucht verbunden. Die Baracken wurden zwar errichtet, aber schon nach dem ersten Angriff auf die Schlucht im April 1944 abgerissen. Die Brücke blieb bestehen, denn sie ermöglichte den Zugang zum Verwundetenbunker.
Obere Brücke 18 - Verwundetenbunker Der wahrscheinlich im März 1944 errichtete Schutzbunker diente zugleich auch als Verteidigungsbunker. Der Bunker bot Platz für 16 Verwundete. Der Eingang zum Bunker war durch eine Doppelholzwand geschlossen. Der etwa einen halben Meter breite Zwischenraum wurde mit Sand ausgefüllt, um Kugeln aufzuhalten. In die Wand wurden Schießscharten eingebaut, die Wand mit einem Flecktarnanstrich versehen und mit Moos und Zweigen bedeckt.
19 - Verwundetenbunker Im Felshang des Mali Njivč, etwa 30 m oberhalb der Ärztezimmer, wurde im März oder April 1944 noch ein Schutzbunker für Verwundete errichtet. Darin stellte man Stockbetten für 26 Verwundete auf. Der Bunker ist heute nicht mehr zugänglich.
20 - Sanitäranlage Die Sanitäranlage ist wahrscheinlich im Januar 1944 errichtet worden. Es war sehr schwer, für sie einen geeigneten Platz zu finden, denn sie musste von der künftigen Operationsbaracke genug entfernt liegen.
21 - Springbrunnen Im Mai 1944 wurden in der Schlucht eilig neue Baracken aufgestellt. Bei ihrer Rückkehr ins Lazarett nach einer zweitägigen Abwesenheit erblickte die Ärztin Franja erstaunt im Sandhof einen fünfzackigen Stern aus Moos und mit einem aus der Dusche errichteten Springbrunnen in seiner Mitte. Die Verwundeten und das Personal freuten sich wie Kinder darüber. Für ihre Erfindungsgabe ernteten sie Lob, aber auch Tadel. Den Stern mussten sie beseitigen, denn der Feind hätte ihn aus der Luft bemerken können, der Springbrunnen blieb aber bestehen.
Springbrunnen, Juli 1944 22 - Verteidigungsbunker Der erste Verteidigungsbunker wurde im Februar 1944 errichtet. Sie nutzten die natürliche Felshöhle über der Schlucht. Der Eingang war mit einer doppelten Holzschalung befestigt, die mit Sand und Steinen gefüllt war. Der Zugang zum Bunker war nur mit Hilfe einer 3 m langen Leiter möglich.