Sie wurden in Franja behandelt

Das Krankenhaus wurde in erster Linie für verwundete und kranke Partisanen bestimmt, es wurden aber auch Zivilisten nicht zurückgewiesen. In allen Abteilungen von Franja waren fast 900 Verwundete unterschiedlicher Nationalitäten in Behandlung, die meisten davon in zentraler Abteilung in der Schlucht Pasice (Abteilung B). Von dort wurden viele in externe Abteilungen, in die Verwundete und Kranke mit leichteren Verletzungen und Krankheiten aufgenommen wurden, zur weiteren Behandlung geschickt. Unter den Patienten gab es nur gut 6% Frauen. Nach den bisher gesammelten Daten starben im Krankenhaus 83 Menschen.

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Die Geschichten der Verwundeten

Liste der Verwundeten

Lesen Sie die Geschichten der Verwundeten

Die Geschichten der Menschen, die in Franja in Behandlung waren, sind Zeugnisse über das Leiden, die Verbundenheit, den Mut, über das Begehren nach der Freiheit, die diesen größtenteils jungen Leuten alles bedeutete. In ihrer Sehnsucht nach der Freiheit waren sie unabhängig von ihrer sozialen Lage oder Nationalität einander gleich.

Fon, Slavko – Andrej

Chevalier, Jean Baptiste (Frankreich)

Adams, Harold C. (Vereinigte Staaten von Amerika)

Rappel, Vili

Blasigh, Rino (Italien)

Likar, Franc – Rafael

Kavčič, Zdenka

Grosar, Marjan Justin

Kraigher, Živa

Bilić, Salih ( Bosnien und Herzegowina)

Kolenc, Janez

Toplikar, Mirko

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Fon, Slavko – Andrej

Teilnehmer des Transports der Verwundeten im August 1944

Slavko Fon war Kurier der 30. Division und wurde im Januar 1944 im Zusammenstoß mit Deutschen in der Nähe von Lokovec verwundet. Seine Heilung war langwierig. Zunächst wurde er in die zentrale Abteilung des Krankenhauses Franja aufgenommen, jedoch bereits am nächsten Tag wegen einer gefährlichen Infektion zurück in Podnjivč getragen, weil das Krankenhaus Franja noch keinen Isolierraum hatte. Als die Ansteckungsgefahr verging, wurde er wieder in die Schlucht getragen. Als das Krankenhaus im April 1944 evakuiert wurde, wurde er in die Abteilung A in Cerkljanski vrh aufgenommen. Mehr als einen Monat war sein Bein bis zur Taille im Gips. Als das Krankenhaus im Juni wieder in die Schlucht zurückkam, wurde auch Slavko dorthin versetzt. Weil er bereits gehen konnte, verging ihm die Zeit schneller. Er half gewaschene und gekochte Verbände zusammenzurollen, so dass sie dann wieder verwendet werden konnten und in seiner Freizeit schnitzte er Schachfiguren. Anfang August wurde er zusammen mit anderen schwereren Verwundeten, die einen längeren Weg durchstehen konnten, für den Transport in die Krankenhäuser der Aliierten im Süd-Italien ausgewählt.

Dies war die Aktion des Hauptquartiers der Partisanenarmee und des Quartiers des IX. Korpses, mit der sie Verwundete von dem durch das Korps kontrollierten Gebiet nach Notranjsko evakuieren wollten. An der Aktion nahmen rund 3000 Kämpfer teil. Aus dem Krankenhaus Pavla wurden 48 und aus dem Krankenhaus Franja 31 Verwundete evakuiert. Der Weg führte aus Cerkno bis Želin, über Krnice gegen Vojsko, dann weiter in Richtung Trnovski gozd, Predmeja, Otlica, Cola und Podkraj. Den gefährlichsten Teil des Weges stellte der Übergang über die Bahnstrecke bei Ravbarkomanda dar. Slavko war in der ersten Gruppe von zehn Verwundeten, die auf Pferden die Bahnstrecke überquerten. Beim Übergang stieß das Pferd vor Slavko mit dem Bein gegen die Schiene und die Schiene ertönte. Sofort waren Schüsse zu hören, weil die Bahnstrecke stark bewacht wurde. Zum Glück löste sich alles in Wohlgefallen auf und die ganze Gruppe kam auf die andere Seite durch. Das Ziel dieses qualvollen Weges war der Flugplatz Nadlesk im Tal Loška dolina, der aber wegen der ständigen Attacken des Feindes stillgelegt wurde. Deswegen musste noch eine ungeplante Etappe des Weges folgen. Über Babno polje, Prezid und Čaber wurden Verwundete mit Bauernwagen in Richtung Kočevski Rog transportiert. Aus Bela Krajina konnten sie dann Anfang September endlich gegen Bari fliegen.

Auf dem Foto: Verwundete auf Nadleško polje, wo der Partisanenflugplatz sich befand.

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Chevalier, Jean Baptiste (Frankreich)

Internierter, Kämpfer der Brigaden Vojkova und Gradnikova brigada

Jean Chevalier Baptiste arbeitete mit der Widerstandsbewegung in seinem Heimatort in Savoyen in Frankreich zusammen. Zusammen mit seinen Kameraden wurde er von Deutschen zunächst in das Konzentrationslager Dachau deportiert, von dort nach Mauthausen und danach in die Nebenstelle dieses Konzentrationslagers in Ljubelj, wo diese Internierten in den Bau des Karawankentunnels eingeschlossen wurden. Es gelang ihm von dort zu fliegen und zu Partisanen zu gehen. Er wurde vom Wunsch getrieben, einerseits zur schnellstmöglichen Befreiung seiner Kameraden beizutragen und andererseits das von den Nazis verursachte Übel zu rächen. Im Zusammenstoß mit dem Feind bei Železniki wurde er am 20. November 1944 von einem Minensplitter in den Oberschenkel getroffen. Er wurde in Franja gebracht, wo er am nächsten Tag vom Dr. Derganc operiert wurde. Er war wahrscheinlich erstaunt, dass er mit dem Arzt in seiner Muttersprache sprechen konnte; Dr. Derganc verbrachte nämlich vor dem Krieg zwei Jahre im Frankreich. Der 23 Jahre alte Franzose blieb in Behandlung in der zentralen Abteilung des Krankenhauses Franja ungefähr einen Monat. Von dort wurde er in die Abteilung A unter Cerkljanski vrh gebracht. Nach der Heilung wurde er zunächst dem Arbeiterbataillon, danach dem russischen und zuletzt der Kommandantur der Stadt Idrija zugeteilt, wo er bis zur Rückkehr nach Frankreich, am 5. Juli 1945, blieb.

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Adams, Harold C. (Vereinigte Staaten von Amerika)

Pilot der Alliierten

Der Leutnant Harold C. Adams war Pilot der amerikanischen Luftwaffe. Am 25. Februar 1944 flog er in einer Staffel von 36 Bombenflugzeugen, der sogenannten „Liberatoren“, aus Süd-Italien seinem Ziel in Deutschland entgegen. Auf diesem Weg schlossen sich ihnen über der Stadt Reka in Kroatien deutsche Jagdflugzeuge an, die sie unentwegt belagerten. Zwei Flugzeuge wurden abgeschossen, einigen Fliegern gelang es, sich mit den Fallschirmen zu retten. Einer davon war auch Adams, der auf der Hochebene Šentviška planota aufsetzte und sich dabei ein Bein brach. Er wurde bereits nach einigen Minuten von Partisanen gefunden, die sein Bein mit Stützen fixierten. Noch in derselben Nacht wurde er mit einem Ochsengespann ins Partisanenkrankenhaus transportiert. Der anstrengende Weg über die Berge dauerte vierzehn Stunden. Wie den Dokumenten zu entnehmen ist und nach Aussagen wurde Adams am 25. Februar 1944 ins Krankenhaus Franja aufgenommen. Im Krankenhaus blieb er bis zum 24. April, als das Krankenhaus wegen einer Attacke des Feindes evakuiert werden musste. An die Evakuierung erinnerte sich Adams wie folgt: „Der Partisanensanitäter trug mich einige Stunden auf seinem Rücken, zweimal mussten wir den Wildbach überqueren. Der Sanitäter war ausgerutscht und wir fielen in den Bach. Endlich erreichten wir die Straße, wo mit Bauernwagen auf uns gewartet wurde.“

Einige Wochen nach dem Flugzeugabschuss erhielten seine Verwandten die Nachricht, dass er sich in Sicherheit befand. Den am 10. März 1944 von ihm geschriebenen Brief erhielt seien Frau im Juni.

In den Abteilungen des Krankenhauses Franja in Davča war er bis Anfang August 1944 in Behandlung, als er zusammen mit anderen Verwundeten aus den Regionen Gorenjsko und Primorsko nach Notranjsko evakuiert wurde. Von dem Partisanenflugplatz Nadlesk flog er am 30. August nach Bari und von dort weiter nach sein Heimatland Amerika.

Harold Adams war einer von den über 300 Piloten der alliierten Streitkräfte, die von slowenischen Partisanen gerettet wurden. Den Kontakt zu seinen Rettern behielt er auch in der Nachkriegszeit: schriftlich und durch seinen Sohn pflegte er seine Freundschaft mit Danilo Šuligoj aus Bovec, der während des Kriegs Sanitäter im Krankenhaus Franja war. Seine Geschichte wurde mehrmals in verschiedenen Zeitschriften und Büchern veröffentlicht und wurde vor allem dann noch interessanter, als sein Sohn Cory während seines Besuches in Slowenien hier seine zukünftige Ehefrau kennenlernte.

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Rappel, Vili

Partisanenkurier

Vili Rappl stammte aus Gabrovka bei Litija. Er wurde in einer Bauernfamilie als der jüngste von den acht Kindern geboren; er war Mutters Liebling. Der hochgewachsene, kühne Junge folgte dem Vorbild seiner älteren Brüder und ging noch nicht fünfzehn Jahre alt zu Partisanen. Angeblich provozierte er auf seinem weißen Pferd gern deutsche Patrouillen. Verwundet wurde er in Gorenja Trebuša und zwar unglücklicherweise durch die Explosion einer Mine. Einen Tag nach der Verwundung, am 10. Januar 1944, wurde er ins Krankenhaus Franja aufgenommen, wo er während der Operation wegen der Verblutung in die Bauchhöhle starb. Operiert wurde er vom Dr. Franci Derganc, dem Chirurg im Chirurgie-Team beim IX. Korps, der sich entweder im Krankenhaus Pavla oder im Krankenhaus Franja aufhielt, wenn sein Team nicht bei Kampfoperationen vor Ort mitwirkte.

Vili wurde auf dem Friedhof des Krankenhauses begraben. Mit in sein Grab wurde ein Fläschchen mit einem Zettel gelegt, auf dem Vilis Personendaten geschrieben wurden. Dort lag er bis zum Jahr 2012, als sein Grab zufälligerweise entdeckt wurde. Vili war einer von den mehr als fünfzig Verwundeten und Kranken, die auf dem Friedhof des Krankenhauses beerdigt wurden. Die meisten wurden nach dem Krieg von den Verwandten weggebracht, der Rest wurde in einer Sammelgruft auf dem Friedhof in Cerkno bestattet. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde sein Grab dabei nicht gefunden, trotzdem jedoch wurde er nicht vergessen, weil auch sein Name unter den Namen der gestorbenen und auf dem ehemaligen Friedhof des Krankenhauses Franja begrabenen Verwundeten in der Gedenktafel eingemeißelt ist, die am 3. November 1946 angebracht wurde. Nach der Entdeckung des Grabes wurden auch seine sterblichen Überreste in die Sammelgruft auf dem Friedhof in Cerkno übertragen.

Vilis Geschichte ist die Geschichte eines Jungen, der von der Freiheit träumte. Ebenso wie tausenden von anderen Menschen, die Heim und Herd verließen, weil die Freiheit für sie den höchsten Wert darstellte, für den es sich mit allen Kräften zu kämpfen lohnte.

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Blasigh, Rino (Italien)

Italienischer Partisan

Rino wurde im Jahr 1924 in der Küstenstadt Marano Lagunare geboren. Später lebte die Familie in Čedad. Sofort nach der Kapitulation Italiens, am 8. September 1943, schloss er sich der italienischen Widerstandsbewegung an. Er war Kommandant des Bataillons Minussi im Rahmen der Stoßdivision Garibaldi Natisone. Die Garibaldi-Natisone-Division war ein Bestandteil der Nationalbefreiungsarmee und der Partisanentrupps Jugoslawiens und kämpfte auch in der Region Idrijsko-Cerkljansko. Rino wurde im Zusammenstoß mit den Deutschen am 17. März 1945 in Vojsko verwundet. Er wurde in das Partisanenkrankenhaus Franja gebracht, wo er aber am 23. April 1945 starb. Er wurde auf dem Friedhof des Krankenhauses begraben. Er war ein Vorbild für seine Mitkämpfer, weil er immer ein tröstliches und aufmunterndes Wort für sie hatte. Er starb an der Schwelle zur Freiheit, von der er sooft träumte und er scheute sich nicht davor, für die Freiheit sein Blut zu vergießen. Das sind die Worte, die in der Gedenkniederschrift aus November 1945 stehen. Er erhielt Silbertapferkeitsmedaille, eine Auszeichnung des italienischen Staates.

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Likar, Franc – Rafael

Kämpfer der Brigade Gradnikova brigada

Franc Likar, aus Kanomlja über Idrija, wurde im Juli 1942 zum Wehrdienst in die italienische Armee einberufen. Während seiner Fahrt mit dem Zug nach Videm wurde er von einem Unbekannten angesprochen, der ihm empfahl, lieber zu Partisanen zu gehen. Das tat Franc Likar auch und wurde zum Kämpfer der Brigade Gradnikova brigada. Ende des Jahres 1943 wurde er in die Parteischule geschickt. Die Schule musste mehrmals umziehen. Zuletzt kamen die Teilnehmer in Cerkno, wo sie am 27. Januar 1944 eine Tragödie erlebten. Die Attacke des deutschen Bataillons der Gebirgsjäger Heine erforderte 48 Opfer. Franc hatte bei diesem Ereignis großes Glück im Unglück – seine Geschichte über das Überleben ist fast wundersam. Während des Kurses wurde er im Gasthof Pri Jušku in Cerkno untergebracht. Als er an dem Tag der Attacke durch sein Fenster die Soldaten des Feindes sah, wollte er in Richtung Novaki fliehen. Weil aber die Straße nach Novaki bereits von den deutschen Soldaten kontrolliert wurde, blieb ihm nichts anderes übrig, als in Richtung Brce loszurennen, auf einen Steilhang über der Straße gegen Novaki. Auf dem Weg begegnete er einer verwundeten Kursteilnehmerin Milojka Štrukelj. Bevor er ihr irgendwie helfen konnte, wurde auch er von einer Garbe des Feindes getroffen. Seine beiden Arme wurden verwundet. Er fiel auf den Boden und duckte sich. Als die sich nähernden Soldaten, die im Vorbeigehen die auf dem Boden liegenden Partisanen schossen, zu ihm kamen, hielt er den Atem an, damit sie nicht bemerken würden, dass er noch lebendig ist. Als von dem gegenüberliegenden Hügel ein Minenwerfer der Partisanen zu hören wurde, begannen sie zu eilen, trotzdem jedoch schossen sie ihn viermal aus der unmittelbaren Nähe. „Was für gute Nerven musste der neunzehn Jahre alte Junge haben, um sich nicht zu rühren, als er das Stampfen der sich ihm nähernden Militärstiefel, das Knirschen der Waffen und die Pistollenknalle hörte, als er die Schmerzen durch die in seinen Körper bohrenden Kugeln fühlte“, schrieb die Ärztin Franja in ihren Erinnerungen. Als das Bataillon Cerkno verließ, brachte sich Franc stark verwundet in einen Heustadel in der Nähe. Durch die Blutspur, die er im Schnee hinterließ, wurde er von den Einheimischen gefunden. Am nächsten Tag wurden Franc und noch zwölf seine Kameraden ins Krankenhaus Franja aufgenommen. Zum Glück waren alle seinen Wunden derart, dass er nach einigen Monaten das Krankenhaus gesund verlassen konnte. Wegen seiner Tapferkeit wurde er im Krankenhaus sowohl von den Verwundeten als auch vom Personal bewundert.

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Kavčič, Zdenka

Partisanin-Mutter

Während des Kriegs, insbesondere in der Zeit der Attacken des Feindes in der Region Cerkljansko, suchten die Zuflucht im Krankenhaus auch einige schwangere Frauen bzw. Mutter mit Neugeborenen. Eine von ihnen, Mira Mihelin – Nataša, gebar eine Tochter und blieb mit ihr im Krankenhaus bis Ende des Kriegs. Sie führte unterschiedliche Hilfsarbeiten aus. Die Partisanin-Mütter hatten es nicht leicht, weil das Personal ihnen nicht besonders wohlgesinnt war. Sie meinten nämlich, die Mütter gehörten nicht in eine Militäreinrichtung.

Auch Zdenka und Niko Kavčič bekamen während des Kriegs eine Tochter. Darüber erzählte Zdenka selbst am Tag der Eröffnung des erneuerten Krankenhauses Franja, im Mai 2010. Die Tschechin Zdenka Zika mit dem Partisanennamen Daša kam in Slowenien zusammen mit ihren Eltern Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Der Vater Josip Zika war Webmeister, der eine Beschäftigung in der Region Gorenjsko fand. Zusammen mit ihrer Schwester und zwei Freundinnen ging Zdenka zu Partisanen, um der Festnahme durch die Gestapo auszuweichen. Sie wurden nämlich erwischt, als sie Blumen zum Grab eines gefallenen Partisans trugen. In Davče, wo der Sitz des Geheimdienstes für die Region Gorenjsko war, lernte Zdenka dann Niko Kavčič kennen. Sie heirateten im September 1944. Trotzdem verbrachten sie die meisten Tage der Kriegszeit voneinander getrennt und nur durch ihre gegenseitige Briefe verbunden. Wegen der Attacke des Feindes auf Železniki musste Zdenka, die bereits hochschwanger war, nach Črni vrh über Cerkno fortziehen. Sie waren in der Nähe von Blegoš, als sie die ersten Wehen bekam. Mit Hilfe ihrer Mitkämpfer schaffte sie bis zum Bauernhof von France Mezek in Gornji Novaki, von den Einheimischen ‘‘Pri Tomažu‘‘ genannt. Um 7.00 Uhr abends gebar sie die Tochter Daša. Am nächsten Tag, am 23. März 1945, wurden sie beide von den Aktivisten vor Ort ins Krankenhaus Franja getragen. Bald darauf mussten alle Verwundete, auch die Mütter mit Kleinkindern wegen einer Attacke des Feindes für mehrere Tage in die Bunker. Nach 16 Tagen wurde Zdenka klar, dass sie die Schlucht verlassen muss, wenn sie und ihre Tochter überleben sollen. Auf dem Entlassungsbrief, der von der Ärztin Franja am 8. April 1945 unterzeichnet wurde, steht, dass „die Wöchnerin das Krankenhaus auf eigenen Wunsch verlässt, um in Privatversorgung zu gehen.“ Angeblich sagte ihr die Ärztin, dass ihre Tochter ohne Milch sterben wird. Zdenka trug ihr Kleinkind im Rucksack und an den verbrannten Dörfern vorbei gelang es ihr sich glücklich bis Zali Log durchzuschlagen. Die erste Zuflucht fand sie in demselben Haus, in dem sie und Niko einige Monate zuvor heirateten. Kaum dass sie es sich ein wenig bequem machte, betrat das Haus ihr Mann. Für sie beide war dieses Treffen eine große Überraschung. Es dauerte aber nicht lang, sie mussten wieder auseinander gehen und trafen sich erst wieder, als die Freiheit kam. Als Zdenkas Vater die Tochter und die Enkelin endlich in die Arme schließen konnte, sagte er gerührt: „Zwei gingen, zwei kamen zurück!“ Zdenkas Schwester kam nämlich nicht zurück, sie fiel am 27. Januar 1944 bei der Attacke des Feindes auf die Parteischule in Cerkno.

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Grosar, Marjan Justin

Kämpfer der Brigade Kosovelova brigada

Marjan Justin Grosar aus Šempeter bei Gorica wurde im März 1944 als siebzehn Jahre alter Junge in die deutsche Armee einberufen. Er wurde von den Deutschen nur einige Tage vor dem Tag überrascht, an dem er zu den Partisanen zu gehen beabsichtigte. Er und andere Jungen konnten zwischen der Zwangsarbeit in Deutschland und dem Anschließen der deutschen Armee wählen. Weil sie damit rechneten, bei der ersten Gelegenheit zu Partisanen zu fliehen, entschieden sich die Jungen für die deutsche Armee. Marjan gelang dies nach gut fünf Monaten. Er wurde Partisan in der Kosovelova-Brigade. Anfang November wurde er in der Feind-Offensive auf Trnovo verwundet. Ein Granatsplitter ging durch seine beiden Beine. Ein Bein wurde schwer verletzt. Er wurde zur Behandlung ins Krankenhaus Pavla getragen, in dem sein Bein gerettet wurde – eine Amputation war zwar nicht erforderlich, sein Bein war nach der Operation aber etwas kürzer. Er blieb im Krankenhaus Pavla bis März 1945, als er zusammen mit anderen Leidensgenossen, die so wie er nicht mehr kampftauglich waren, ins im Krankenhaus Franja neu errichtete Invalidenheim transportiert wurde. Sie wurden über Vojsko bis Trebuša getragen. Dort wartete ein Autobus mit Holzantrieb auf sie, um sie bis zum Gasthof in Log zu fahren, in dessen Nähe sich das Krankenhaus Franja befand. Marjan wurde mit verbundenen Augen vom Mitglied des Personals Mirko Rakušček, der durch den Bach waten musste, in die Schlucht getragen. Angeblich hatte Mirko damit keine Schwierigkeiten, weil Marjan im Krankenhaus viel Gewicht verlor und hatte nur noch 35 kg. Im Vergleich mit dem Krankenhaus Pavla kam ihm das Krankenhaus Franja mit dem Strom und Wasserspiel wie ein echtes Märchenland vor. Im Invalidenheim lernten sie Maschinenschreiben, singen, sowie Harmonika und Gitarre spielen. Dort sah er zum ersten Mal eine Schreibmaschine, die alte Remington, und wurde mit den ersten Ansätzen der Berufsrehabilitation für Invaliden in Kenntnis gesetzt. Zum 1. Mai, vier Tage vor dem Ende des Kriegs, organisierten sie ein Meeting, auf dem rezitiert und gesungen wurde. Das alles wirkte moralhebend. Manchmal war ihnen aber auch ein Leckerbissen ein willkommener Trost. „Zu Ostern brachte Franja jedem eine Zigarette. Es war ‘‘Drava‘‘, flach, noch aus dem ehemaligen Jugoslawien, ein aromatischer Tabak. Unser Leidensgenosse Pagon rauchte diese Zigarette gleich zwei Tage. Er zog zweimal an der Zigarette, kein Rauch kam aus der Nase, er aß ihn vollkommen und dann machte er die Zigarette wieder aus. Es wäre schade, die ganze Zigarette auf einmal zu rauchen. Tabak linderte unsere Schmerzen und auch den Hunger“, erinnerte sich der ehemalige Partisan.

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Kraigher, Živa

Jugendaktivistin

Die Ljubljanaerin Živa Kraigher stammte aus der berühmten Familie Kraigher, deren Mitglieder im Nationalbefreiungskampf sehr aktiv waren. Noch sehr jung begann sich Živa bei der Tanzpädagogin Meta Vidmar mit dem Tanz zu befassen. Als Studentin nahm sie an den vor dem Krieg an der Universität in Ljubljana stattgefundenen politischen Unruhen teil. Im Sommer 1942 leitete sie in der okkupierten Stadt Ljubljana als Sekretärin des Bezirkskomitees von SKOJ (Jugendorganisation der Partei) für Ljubljana die Treffen der Jugend. Weil sie verraten wurde, musste sie in strenge Illegalität. Später arbeitet sie noch im Bezirksausschuss der Slowenischen Nationalhilfe sowie in der Parteitechnik. Bei der Kapitulation Italiens im Herbst 1943 ging sie in die Region Primorsko und wirkte dort bei der Herstellung der Volksbehörde mit, insbesondere auf dem Gebiet von Pivka, aber auch in Brkini, im Slowenischen Istrien, in Goriško und in Venetien. In ihren Erinnerungen an diese Zeit erzählt sie: „/…/ ich lebte mit den Leuten von Primorsko, ich war eins mit ihnen und ich kämpfte mit ihnen gemeinsam für die endgültige Befreiung und den Anschluss an das Heimatland Slowenien. Das war damals der Sinn meines Lebens.“ Im Jahr 1944 wurde sie wegen schwerer Granulome im Krankenhaus Franja in Behandlung.

Nach dem Krieg kehrte Živa zum Tanz zurück, der ihre Lebensberufung war. Und in den Tanz flocht sie auch ihre Kriegserfahrung ein: im Jahr 1953 stellte sie nämlich ihren berühmten Tanz mit dem Titel ‘‘Upor‘‘ (Aufstand) vor. Mit diesem Tanz wollte sie die Zähigkeit aller Schichten slowenischer Nation darstellen, die sich als Kämpfer, Aktivisten oder lediglich als Unterstützer in der Verfolgung ihres gemeinsamen Ziels, das die Befreiung war, vereinigten. Später widmete sie sich der pädagogischen Tanzarbeit und dem Choreografieren, sie bildete sich im Ausland weiter und war auch die wichtigste Mitgründering des Studios für freien Tanz (Studio za svobodni ples). Sie gilt als eine der Begründer des slowenischen modernen Tanzes in der Nachkriegszeit. Sie war auch die Autorin von Tanzrezensionen, posthum wurde ihr Buch über ihre Arbeit auf dem Gebiet des Tanzes herausgegeben: Ko se zgodi ples – Zapisi, dokumenti, spomini (2017) (Wenn der Tanz geschieht – Niederschriften, Dokumente, Erinnerungen (2017).

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Bilić, Salih ( Bosnien und Herzegowina)

Kämpfer der Brigade Prešernova brigada

Salih stammte aus Zenica in Bosnien und Herzegowina. Während des Kriegs, im Jahr 1942, wurde er in die italienische Armee einberufen, aus der er dann flüchtete. In Slowenien schloss er sich Partisanen an und er wurde Kämpfer der Brigade Prešernova brigada. Bei der Attacke auf den Bunker in Gorenja vas, im Dezember 1944, brach er sich das rechte Bein. Im Krankenhaus Franja wurde er drei Monate in Behandlung. Die Folge dieser Verletzung war ein kürzeres Bein. Deswegen wurde er nach der Entlassung aus dem Krankenhaus zur Kommandostelle der Stadt Cerkno gesandt. Nach dem Krieg erlitt er ein sehr unglückliches Schicksal: als er nach Hause kam, glaubte man ihm nicht, dass er in Partisanen war. Es wurde ihm vorgeworfen, dass er bei ‘‘koljaši‘‘ – Tschetniks – war und es gelang ihm keinesfalls das Gegenteil zu beweisen. Als er einmal in einem Gasthaus wieder beleidigt wurde, kam es zur Prügelei. Sein Bruder zog das Messer und brachte einen von den Beleidigern um. Beide, Salih und sein Bruder, wurden verurteilt: Salih zu 4, sein Bruder zu 9 Jahren Gefängnis. Die beiden Brüder verbüßten die Haftstrafe. Salih widmete sich dann vollkommen der Landwirtschaft. Er wurde verdrossen. Dem erlebten Unrecht kamen noch die Schuldgefühle dazu, dass er und sein Bruder einem Menschen das Leben nahmen. Mitte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts sah er auf TV zufällig eine Sendung über das Partisanenkrankenhaus Franja, in der auch die Ärztin Franja sprach. Er entschied sich, die Ärztin Franja zu finden und um Hilfe zu bitten. So standen eines Tages Salih und sein Bruder unangekündigt vor der Tür der Ärztin Franja. Franja hörte Salih zu und half ihm, endlich die verdiente Auszeichnung zu bekommen. Später kam er gern auf die Treffen der Kämpfer der Brigade Prešernova brigada und er blieb auch mit Franja weiterhin im Kontakt.

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Kolenc, Janez

Minderjährige Kämpfer

Im Herbst 1944 wurden in das Krankenhaus Franja zwei junge verwundete Partisanen gebracht, die kaum 17 Jahre hatten. Beide hatten eine Wirbelsäulenverletzung und sie spürten ihre Beine nicht. Sie lagen im Isolierraum. Bei dem täglichen Verbandwechsel waren sie immer als letzten an der Reihe. Trotz den schweren Wunden herrschte bei ihnen immer eine fröhliche Stimmung voller Lachen und ermutigender Worte; der Kulturanimateur Čriček widmete ihnen sogar ein Gedicht, das in der Zeitung ‘‘Bolniški list‘‘ (Krankenblatt) veröffentlicht wurde. Bei der Attacke des Feindes im März 1945 brachte das Personal alle Verwundete in versteckte Schutzhöhlen. Als bereits das Ballern zu hören war, erschraken die Invaliden, dass sie vergessen wurden und Janezek begann erschütternd zu weinen. Er hatte nämlich eine sehr zarte Natur; allen, die ihn sahen, tat er Leid. Endlich waren auch die beiden Jungen in die Schutzhöhle gebracht, die sich über den Baracken auf dem rechten Ufer des Baches befand. Dr. Derganc schrieb nieder, dass er „einen dankbareren Blick noch nie sah, als der Blick war, mit dem Janezek seine Kameraden blickte, als sie ihn in der Höhle, hoch in der Wand der Schlucht, auf den Boden stellten.“ Die beiden Jungen blieben im Krankenhaus bis zum 5. Mai 1945, als sie zusammen mit allen anderen Verwundeten nach Gorizia transportiert wurden. Die Verwundeten fühlten sich im sterilen Ambiente des neuen Krankenhauses nicht gut. Eines Tages fand die Ärztin Franja Mirko und Janezek in Tränen. Janezek bat die Ärztin, Ihn und Mirko in die Schlucht zurückzusenden, weil sie in diesem Krankenhaus sonst sterben werden. In einigen Tagen starb Janezek wirklich und sein Tod erschütterte alle sehr. Mirko unterzog sich nach dem Krieg zahlreichen Operationen, er wurde geheilt und hatte dann auch eigene Familie.

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Toplikar, Mirko

Minderjährige Kämpfer

Weisst du ?

Pot v sotesko Pasice so že leta 1908 odprli člani Planinskega društva Cerkno, obiskovali so jo kot naravno znamenitost. Po italijanski zasedbi Primorske pa je za vrsto let utonila v pozabo, dokler niso v njej zgradili bolnišnice.

Siehe auch

Sie airbeiteten in Franja

Franja – ein Denkmal

Franja – Partisanenkrankenhaus

Sie wurden in Franja behandelt

Siehe auch

MESTNI MUZEJ IDRIJA

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